Guido van der Werve
Palpable Futility

12. Februar 2022 bis 29. Mai 2022
Eye Filmmuseum

In der Welt von Guido van der Werve sind Romantik, Natur und das Erhabene nie weit entfernt. Seine Filme erforschen die Sinnlosigkeit des Daseins, fangen aber auch seine unendliche Schönheit ein. Diese erste retrospektive Ausstellung von Van der Werve zeigt eine breite Auswahl seiner Filme sowie neue Arbeiten.

Eine riesige Eisfläche mit einer einsamen Gestalt in der Mitte, die sich dahinschleppt, während sich ein riesiger Eisbrecher nähert. Der Kurzfilm Nummer achtvon Guido van der Werve hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Der Künstler hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein beeindruckendes Werk aufgebaut.

Van der Werve filmt oft seine extremen körperlichen Anstrengungen, bei denen er mit sich selbst kämpft. Er rennt zwölf Stunden ohne Pause um sein Haus, steht 24 Stunden am Nordpol, während sich die Erde unter seinen Füßen dreht, und absolviert einen 1700 Kilometer langen Triathlon – zwischen der Kirche in Warschau, in der Chopins Herz begraben liegt, und seinem offiziellen Grab Paris.

Die Filme verbinden autobiografische Elemente mit Themen wie klassische Musik, Ausdauersport, Schach und Natur. Als klassischer Pianist ausgebildet, komponiert Van der Werve die Musik für viele seiner Filme. Seine Arbeit, die eine winzige Figur inmitten einer überwältigenden Natur darstellt, wird oft mit der Romantik in Verbindung gebracht. Doch neben Extremen und Melancholie strotzen die Filme vor trockenem Witz.

Van der Werve arbeitet derzeit an einem neuen Film, Nummer achttien, der durch seine Beteiligung an einem schweren Verkehrsunfall ausgelöst wurde. Stark autobiografisch thematisiert der Film unter anderem seinen schwierigen Rehabilitationsprozess. Die Ausstellung zeigt auch neue Arbeiten aus Nummer achttien.


Guido van der Werve – Palpable Futility

Zur Ausstellung erscheint diese umfangreiche Publikation mit Texten und Bildern zu allen Filmen von Guido van der Werve. Verschiedene Autoren nähern sich dem Werk aus unterschiedlichen Perspektiven. Barbara London, ehemalige Kuratorin des MoMA und Gründerin der Videokunstsammlung des Museums, stellt sie in einen internationalen kunsthistorischen Kontext. Sie erwarb Van der Werves Werk für das MoMa. Neben einem Interview und einem literarischen Beitrag enthält das Buch Essays über Schach und die Rolle der Musik von Jaap Guldemond, Dirk van Weelden, Xander Karskens und Sara Crombach.

Herausgeber: Marente Bloemheuvel. Herausgegeben vom Eye Filmmuseum, Amsterdam in Zusammenarbeit mit dem nai010-Verlag, Rotterdam.

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